Rüm Hart – das Schiff

Rüm Hart ist eine Sirius 310 DS. Sirius ist eine relativ kleine deutsche Werft mit Sitz und Produktionsstätte in Plön / Schleswig-Holstein. Die 310 DS ist das kleinste Schiff aus der Sirius-Familie. Daneben gibt es noch die 35 DS und die 40 DS. Die 310 heißt 310 weil sie ca. 31 Fuß lang ist, was – in Abweichung von den beiden großen Schwestern – die „0“ dahinter soll weiß ich aber auch nicht. Wahrscheinlich will man einen Namensunterschied zur alten 31 DS schaffen.

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Egal. Wichtig ist noch, dass „DS“ für Decksalon steht, DAS wichtigste Konstruktions-Unterscheidungsmerkmal zu eher üblichen Segelyachten. Wir sitzen bei unserem Schiff nicht im Keller, sondern weiter oben und haben hervorragende Rundumsicht auf’s Geschehen. Nicht nur im Hafen, auch beim Segeln ein gern genutzter Vorteil. Eigentlich ist es sogar so, dass ich beim Segeln von innen mehr sehe als draußen im Cockpit. Merkwürdig? Ist aber so, denn ich schaue durch die Frontscheiben unter dem Vorsegel hindurch.

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Die Fakten für Rüm Hart:

  • Konstruktion und Design: Marc-Oliver v. Ahlen und Sirius-Werft
  • Baujahr: 2011
  • Lüa: 9,94 m (ohne Beiboot in den Davits, aber mit Bugspriet und „Balkon“ vorne)
  • Büa: 3,38 m
  • Kimmkiele mit 1,25 m Tiefgang, das Ruder ist so stabil, dass Rüm Hart auf 3 Beinen stehen (trockenfallen) kann. Die Werft bietet 4 weitere Kielversionen an
  • Leergewicht: 7,25 to (Abweichung von der Prospektangabe weil Zubehör verbaut wurde)
  • Motor: Volvo Penta D1-30 mit 30 PS
  • Besegelung: durchgelattetes Groß mit kugelgelagerten Mastrutschern, doppelte Vorsegel mit SW-Fock und Genua, Code-0 zusätzlich auf Endlos-Wickler
  • Pinnensteuerung
  • Autopilot „unter Deck“ mit Stellmotor auf die Ruderachse (Raymarine)
  • Rüm Hart hat einen Innensteuerstand mit zusätzlichem Motorschalthebel. Allerdings ohne das sonst übliche Steuerrad, sondern mit einem kleinen Drehknopf auf der Rymarine ST 8002 Bedienung für den Autopiloten. Im Modus „Power Stearing“ kann damit die Pinne direkt bewegt werden. Sehr gern genutzt bei Sch…lechtem Wetter.
  • 2-Kabinen-Version (Bugkabine plus Eignerkammer unter dem Salon, im Heck gibt es keine Kabinen, dadurch sind die Backskisten riesig und begehbar)

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Den Bau unserer Rüm Hart habe ich hier im Blog begleitet (Kapitel 1). Tipp: Unterhalb eines jeden einzelnen Beitrags kann man ungehemmt zum nächsten blättern. Oder auch zum vorhergehenden.

Viel mehr Fakten erhält man auf der Sirius-Homepage. Hier der Link direkt zur 310 DS Seite.

IF

Zwei wesentliche Änderungen habe ich in den letzten vier Jahren nachträglich vorgenommen:

  1. den Einbau eines Plotters inkl. AIS-System draußen im Cockpit. Siehe auch HIER und folgende.
  2. den Rausschmiss der nervigen Jabsco Toilette und ihren Ersatz durch ein Lavac Klo. Klasse, nie bereut. Klar kann man das hier nachlesen, wir lassen nichts aus. BITTESCHÖN

Zum Schluss noch der Hinweis auf einen Erfahrungsbericht „3 Jahre Rüm Hart“ in zwei Teilen plus Nachtrag (Gori Faltpropeller) den ich Ende der Saison 2014 geschrieben habe. HIER GEHT’S LANG.

Und zum Gori Propeller muss ich anfügen, dass ich mich mittlerweile und vor allem während der langen Strecken in den letzten Monaten mit ihm angefreundet habe.

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Rüm Hart – das Schiff

  1. Moin Manfred,

    wenn wir bei uns abends „im Keller“ sitzen haben wir oftmals beschlagene Scheiben und auch morgens ist das oft so. Wie sieht das denn mit deinen – ja deutlich größeren Flächen – aus? Kannst du abends noch durchgucken oder verteilt sich das einfach besser? Belüftung ist natürlich notwendig, aber gerade wenn es kühler wird hat man ja dann doch irgendwie die Luken zu nur die Zwangsbelüftung offen…

    • Ja, in den Saison-Randzeiten sind beschlagene Scheiben durchaus ein Problem, wie ich es HIER auch geschrieben habe. Mein Fehler war, nicht die Doppelverglasung bestellt zu haben. Ok, es war auch eine Etatfrage, aber das würde ich heute anders entscheiden

  2. Hallo Manfred, ab und zu habe ich deine Reise der vergangenen Saison verfolgt. 2011 hatten wir, was die Ostsee betrifft, einen ähnlichen Törn unternommen. In diesem Sommer waren wir in Südnorwegen und Westschweden. Mich interessiert. ob du den Code Zero eingesetzt hast und welche Erfahrungen du dabei gewonnen hast. Unser Boot (Typ Hiddensee) ist untertakelt und es gibt Überlegungen zur Leistungsverbesserung.
    Beste Grüße
    Friedrich

  3. Guten Tag Manfred Jansen

    Seit einiger Zeit lese ich meiner Partnerin die Kolumnen in „segeln“ vor, doch wie es scheint, gibt’s das nicht mehr (hab mich schon bei „segeln“ beschwert)…
    Daher möchte ich Sie fragen, ob ihre Texte in Buchform erschienen sind – so als Geschenk, habe ich gedacht…
    Ich danke Ihnen im Voraus für ihre Rückmeldung und verbleibe

    mit freundlichen Grüssen aus der Schweiz

    vom Serge

    • Hallo Serge
      Danke für das Lob, das ist sehr nett und geht natürlich runter wie Öl. Tatsächlich denke ich gerade über ein solches Buchkonzept nach. Mal sehen … ;-))
      Gruß von Bord der Rüm Hart
      Manfred
      PS: hat die segeln geantwortet?

  4. Moin aus Leer,
    seit einiger Zeit interessieren sich meine Frau und ich für eine Sirius. Derzeit haben wir ein 24-Fuß-Boot am Ijsselmeer (wegen Corona noch im Winterlager). Wir würden uns sehr gerne mal mit Ihnen austauschen.

    Viele Grüße aus Leer
    Andreas und Sabine

    • Hallo Andreas und Sabine
      Wir können uns gern austauschen, ich schreibe zu diesem Zweck mal an eure Mailadresse. Ich hoffe, es kommt an
      Gruß, Manfred

  5. Lieber Manfred, heute würde ich gerne noch bzgl. Deiner Erfahrungen in Sachen Baumbremse nachfragen. Ich überlege im Moment, ob ich mir eine anschlage oder nicht. Da die ja immer angeschlagen bleibt, folgende Fragen:

    1. Wie hat sich denn Deine Cloer Baumbremse bei Schwachwind ca. 1- 2 Bft. verhalten? Konntest Du den Baum noch ohne Probleme auffieren oder war das dann alles „fest“ wegen der Restreibung – was ja dann wohl abschlagen bedeuten würde….?

    2. Wie Gut ließ sich die Bremskraft durch die Spannung der Leine regulieren? War das Tricky oder easy?

    Vielen Dank im Voraus für Deine Sicht!

    PS: Danke für den guten Tipp mit der Selbstwendefock. Die Lösung ist wirklich prima.

    LG Elmar

    • Hallo Elmar
      zu 1.: Zu Beginn war das relativ leichtgängig. Gut, man musst mal von Hand nachhelfen beim Auffieren, aber das ging easy. Je älter die Cloer wurde, desto schwergängiger wurde das dann aber auch. Das lag aber nach meiner Beobachtung daran, dass ich sie eine Nummer zu klein gewählt hatte. Die Strippe da drin hatte sich bei dem einen oder anderen Hardcore-Einsatz wohl überhitzt und war dadurch sehr steif geworden.
      zu 2.: Nein, das war gar nicht tricky, das ließ sich recht gut regulieren. Meine Empfehlung ist, beide Leinen dafür zu nutzen, nicht nur eine.
      Ich bin ja nun von der Cloer auf ein offenes System umgestiegen. Das hat sich sehr bewährt, u. a. auch deshalb, weil ich die Leine nun komplett sehen kann, sie verbirgt sich nicht mehr in einem Gehäuse.
      Grundsätzlich bin ich ein Fan von Baumbremsen; sie bringen ein deutliches Plus an Sicherheit. Große Empfehlung!
      Gruß, Manfred

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