Ätsch …

… sagt das Wetter und zeigt mir den Mittelfinger. Der Plan war, Montag – also gestern – auszulaufen, um das Boot und vor allem die Segel draußen auf dem IJsselmeer zu testen. Rollen die Vorsegel tadellos? Habe ich die Reffleinen im Groß richtig angeschlagen? Grundsätzlich: funktioniert alles so wie es soll? Aber prompt kachelt es wie blöd aus Ost-Nordost, vermischt mit ständigen Regenschauern. Und kalt ist es, rattenkalt!

Der Nord bläst mir den Regen exakt ins Cockpit und auf die Heckscheiben des Salons. Segeln? Nä, ohne mich!

Na dann eben morgen, also heute, Dienstag. Als ich um 8 aus der Dusche komme, stelle ich fest, dass ich mir das Abtrocknen hätte sparen können. Der Weg zum Schiff ist nur kurz, aber meine Haare und die wenigen Klamotten an meinem spärlichen Körper sind auch auf diesen kurzen Metern wieder klatschnass und die Temperaturen noch wieder ein Stücksgen gefallen – gefühlt zumindest. Der Nordwind scheint direkt vom dortigen Pol zu kommen. Muss ich das haben? Nein, muss ich nicht, aus dem Alter bin ich raus. Dabei hatte ich gestern Abend schon voller Optimismus das Cockpitzelt und die Mastmanschette abgenommen, damit’s heute Morgen schneller geht.

Gemütliche 21° im Salon, dank Ecomat, der Kaffee ist heiß, die Kekse bekam ich geschenkt und sind deshalb besonders lecker

Ab morgen soll es nun endgültig gemütlicher werden und für einen neue-Saison-Zulassungs-Check geeignetere Windstärken geben. Ich werde berichten. Jedenfalls halte ich es prima im angenehm temperierten Schiff aus, trinke Tee und Kaffee auf das immerwährende wohl meines „Brühwürfels“ (Ecomat 2000, ein Wunderwerk der Heiztechnik), mach das Boot sauber, halte Mittagsschläfchen und prüddel so vor mich hin.

*****