Herrliches Scheißwetter

Widerspruch? Nein, es ist tatsächlich so, dass es draußen kachelt und regnet, und ich sitze im Boot, wir beide – Rüm Hart und ich – lassen uns wunderbar durchschaukeln, und genießen das Leben. Entspannende Tage an Bord im Heimathafen. Segeln geht nicht. Erstens wegen des Wetters, und zweitens weil ich mir nicht sicher bin, ob ich dafür schon wieder leistungsfähig genug bin. Im Gegenteil, ganz sicher bin ich mir, dass die aktuellen 25 Knoten Wind zu viel für einen ersten Fitness-Test wären. Fünf Wochen bleiben mir noch bis zur zweiten OP (der linken Niere). Das krieg ich hin.

Ich erlaube mir mehr oder weniger faule Tage. Die Konzentration beschränkt sich auf die Synchronisation von Verdauung und Blasendruck einerseits mit den Regenpausen andererseits für einen trockenen Sprint zum toiletgebouw.

Kleine Spaziergänge und Entdeckungen von Schönem, aber auch meditative Spleißarbeiten verkürzen die Zeit – obgleich ich sie gar nicht verkürzen will. Aber neun Fenderleinen müssen ausgetauscht werden, die alten sind hart und brüchig geworden und zeigen deutlichen Verschleiß. Hohlgeflecht-Tauwerk ist dafür prima geeignet und das Spleißen desselben macht Spaß, ist easy und keine echte Herausforderung. Kann man, mit Schutzdecke auf dem Salontisch, wunderbar drinnen bei Kaffee und Musik erledigen. Die Arbeit hätte ich ja eigentlich zuhause erledigen wollen, aber dort fehlte mir das nötige Werkzeug, die Takelkiste befindet sich an Bord.

Morgen fahre ich zurück nach Lingen. Im Laufe der Woche wollen Sigrid und ich aber wieder hier in Warns aufschlagen. So der Plan …

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