SBF … bestanden!

Nein, nicht ich. Meine Sportbootführerscheine haben mittlerweile musealen Wert, laaaange her. Aber Max, mein jugendlicher Nachbar und Nachwuchs-Skipper schickt mir grad ne WhatsApp, dass er allen Grund hat, den Daumen nach oben zu recken. Bestanden! In den letzten 3 Wochen haben wir beide intensiv geübt, gebüffelt, gelernt, gerechnet, gezeichnet (in den Übungskarten) und Zusammenhänge erklärt. Es wird den geneigten Leser nicht weiter verwundern, dass das Lernen auch ganz meinerseits war. Wer kann schon als langgedienter Skipper noch Besteckversatz und Beschickung aus dem Handgelenk schütteln. Ich konnte es jedenfalls nicht und musste mir so manchen Prüfungsstoff erstmal selbst wieder auf die Festplatte laden. Verständlich, dass ich also selbst sehr gespannt auf die erlösende Nachricht gewartet habe.

Aber eines muss ich ja mal deutlich sagen: dieser komplette Prüfungsinhalt gehört dringend entrümpelt. Vor allem das eklatante Missverhältnis zwischen der Praxis, die ausschließlich in einem kleinen Hafenbecken des Dortmund-Ems-Kanals hier in Lingen stattgefunden hat, und der Theorie, bei der man auch die seltenste Lichterführung drauf haben muss und auf Übungskarten in der Deutschen Bucht unter völliger Vernachlässigung der Gezeiten navigiert wird, macht ein Stück weit fassungslos. Da werden Kompass- oder rechtweisende Kurse auf Grad und Minute genau ausgerechnet (was in der Praxis unmöglich so exakt zu steuern ist), aber Strom- und Windversatz, DIE wichtigsten Komponenten der Navigation, werden unterschlagen. Ausgerechnet in der Deutschen Bucht, auf der Nordsee, einem der anspruchvollsten Reviere der Welt. Für einen Sportbootführerschein, der immerhin den Zusatz „See“ trägt …

Heute völlig egal, denn Max hat es geschafft und sein Fleiß und seine Ausdauer wurden belohnt. Herzlichen Glückwunsch, Max!!! Gut gemacht! 👏👏👏

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