Start 2022

Ich darf endlich melden: die Saison 2022 hat begonnen! Und sie hat gut begonnen. Karfreitag werfe ich die Leinen im Winterhafen von und zu Woudsend los, sichere sie an der Reling und motore zwei Stunden über das Heeger Meer und den Johan Friso Kanal nach Warns, unserem Sommerhafen. Sigrid schnappt sich das Auto, fährt einkaufen und empfängt mich an unserem Stammliegeplatz. Wir sind nicht die ersten, aber bei weitem auch nicht die letzten; unsere Nachbarlieger sind jedenfalls schon da (siehe Aufmacherfoto). Der Hafen ist nur zu gut einem Viertel bis Drittel gefüllt. Noch. Durch die Sturmwoche hat sich auch hier im Stormvogel (so heißt unser Heimathafen) das Kranen der im Winter an Land stehenden Schiffe reichlich verzögert.

Wir richten ein und räumen auf, testen die Segel am Steg, binden die Reffleinen ins Groß, treffen Freunde, gehen abends mit ihnen essen und machen am Sonntag schließlich einen Binnen-Probeschlag Richtung Heeg nur unter Genua. Also gemütlich. Das alles bei herrlichem Wetter aber rattenkaltem Wind. Was uns beim Segeln in die langen Unterbuxen zwingt und zur Sonnencreme greifen lässt. Eine für meinen Geschmack merkwürdige Kombination …

Fast schon kitschig das Farbenspiel beim Segeln durch friesische Landschaften direkt neben unserem Boot. Gelbe Gräser und tiefes Himmelsblau im Wasserspiegel – eine zur Zeit unvermeidbare Farben-Metapher mit großer Friedenshoffnung.

Vier Tage und drei Nächte an Bord – Wohlfühlzeit. Die aber geht Ostermontag zu Ende. Dienstag und für den Rest der Woche stehen andere Verpflichtungen in unseren Kalendern, also zurück nach Lingen. Dann soll es so richtig losgehen. Zunächst aber nur für mich – einhand.

Zum Schluss noch diese Handyaufnahme. Vollmond zwischen den aufgerollten Vorsegeln. Nein, nicht über Wanne Eickel, sondern über Warns. Solche schönen Einblicke bekommt man, wenn man nachts vorm Einschlafen noch mal schnell die Keramikabteilung des Hafens aufsucht …

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