Zwischenruf 1

Ich frage mich: warum mach ich das? Warum schreibe ich öffentlich in Form eines Weblogs? Versuch einer oder mehrerer Antworten.

Ich schreibe gern. Manchmal sitze ich am PC und es läuft einfach so von zwischen den Ohren über die Finger in die Tastatur. Und direkt vom Monitor über die Augen wieder zurück. Und mir gefällt was ich lese. Es entsteht ein zufriedenstellender, ja beglückender Kreislauf, in dem ich alleine bin, aber nicht allein mit mir. Manchmal. Nicht immer. Hin und wieder muss ich schreiben und es läuft gar nichts.

Schreiben ist Aufräumen. Schreiben hilft mir, Bodennebel in meinem Hirn zu lichten und Gedanken eine Form zu geben, eine Form von Worten und Formulierungen. Schreiben konserviert aber auch Gedachtes und Erlebtes. Ok, ob das immer gut ist, ist zweifelhaft und eine Einzelfallentscheidung, aber das Allermeiste konserviere ich gern.

Wer schreibt, möchte auch gelesen werden. Mag sein, dass das nicht auf jeden zutrifft, aber auf mich trifft es zu. Es fällt mir schwer, mir einen Fotografen vorzustellen, der seine Ergebnisse nicht auch gern Andere sehen lässt und ein Feedback haben möchte. Ein positives wenn’s geht.

Das Internet ist eine geile Erfindung. Es ermöglicht den ‚Usern‘ nicht nur einen weltumfassenden Informationszugang, sondern auch wahrgenommen zu werden. Jeder kann seine Texte, Fotos, Angebote, ja sogar sich selbst ins Netz stellen und für jeden Anderen zugänglich machen. Ein Buch zu schreiben und einen Verleger zu finden wäre eine vergleichsweise viel größere Nummer. Gut, das ist die eine Seite. Vor der anderen warnen Datenschützer. In welchem Umfang sie Recht haben, kann ich nicht wirklich beurteilen. Tatsache aber ist, dass das Netz Teil unseres Lebens geworden ist, dessen Eigendynamik uns jedoch ab und an unheimlich ist. Wir lernen nicht mit ihm zu leben und es zu gestalten, wenn wir uns ihm auf Dauer verweigern. Nur der (kritische) Anwender praktiziert in diesem Sinne Mitbestimmung, was künftige Entwicklungen angeht. Verweigerer werden abgehängt werden.

Deshalb werde ich weiter vom Entstehen unserer ‚Rüm Hart‘ erzählen und freue mich über Feedback. Ich lade alle Leser ein, die Kommentar- und Gästebuchfunktionen zu nutzen. Anfang März ist Baubeginn, die Auslieferung Ende Juli. Und ich bin voller Vorfreude, Ungeduld und Spannung.