Hello again …

… isch sag einfach hello again … kennt man, nicht wahr? Der gute alte Howie hat’s damals gesungen. Mach ich jetzt auch (gut, dass Ihr’s nicht hören könnt), obgleich mir ja in den letzten Tagen eher weniger nach singen zumute war. Und das liegt an den Nachrichten aus dem Winterhafen.

Rüm Hart unten rum nackig

Wie unschwer am Titelfoto zu sehen ist, wurde Rüm Hart mittlerweile gekrant, um die notwendigen Arbeiten am Unterwasserschiff zu machen. Dieses Jahr – mein Schiff geht auf ein strammes Alter von sieben zu – ist tabula rasa fällig. Also alles runter bis aufs weiße Gelcoat (siehe Foto oben) und ein schrittweiser Neuaufbau mit mehreren Epoxy- und Antifoulingschichten.

Soweit so gut. Die Arbeiten sind fast fertig, aber mittlerweile sieht das Boot so aus. Genauer gesagt das Ruder. Was passiert ist? Nun ja, sagen wir es mal so: der Hafenmeister, auf den ich grundsätzlich große Stücke halte, hatte einen klitzekleinen Aussetzer und ist mit seinem Trecker samt Yachttrailer gegen das Ruderblatt gedonnert. Und zwar so gründlich, dass das Boot (7,5 Tonnen!) um rund 7 bis 8 cm nach vorn verschoben wurde, dass oben an der Ruderwelle ein massiver Hebel abgebrochen ist und dass das Ruderblatt selbst nur noch als Kleinholz anzusehen ist.

Wieder einmal bin ich heilfroh, dass  sich Sirius so einer Fort Knox Bauweise befleißigt. Hätte ich mich seinerzeit für eine gewichtsoptimierte Leichtbauyacht entschieden, wäre der kleinhölzige Zustand nun erheblich umfangreicher. Allein schon weil das Boot nicht nur um 7, sondern um wahrscheinlich 70 cm nach vorn geschoben worden wäre und dabei garantiert von den Holzböcken gerutscht und an Land gekentert wäre.

Abgebrochen von der Ruderwelle: der Anlenkhebel für den Autopiloten

Jedenfalls ist der Hafenmeister genauso geknickt wie mein Ruderblatt und entschuldigt sich mittlerweile zum einhundertsten Mal. Dabei muss man ja bei nüchterner Betrachtung sagen, dass ich noch Glück im Unglück habe, denn direkt nebenan gibt es die sehr renomierte Breehorn Werft, die eine fachliche Qualitätsreparatur angeboten hat. Weiterhin hat sich Sirius für eine kooperativen Zusammenarbeit mit Breehorn angeboten, z. B. in Form von Teilelieferungen, und „mein“ Hafenchef ist ganz offensichtlich sehr um eine Wiedergutmachung bemüht. Außerdem habe ich nach der Reparatur noch die ganze Saison vor mir und kann noch während der laufenden Garantiezeit (für die Reparatur) ausgiebig testen und probieren. Wenn schon, dann so und mit diesen Rahmenbedingungen. Ich hoffe, dass dieses Bauchgefühl bis zum Schluss anhält und nicht doch noch zur Magenverstimmung wird.

Der Übeltäter (mit dem Ding werden die Yachten im Hafengelände bugsiert)

Leider verzögert sich unser persönlicher Saisonstart um sicherlich 3 bis 4 Wochen. Noch nerviger ist der Papierkrieg mit der Versicherung des Hafenbetreibers, der heute mit langen Mails eröffnet wurde.

Shit happens.

*****