Six men and a pub and a pint …

… and a boat! Ok, warum gibt der Schreiberling mit seinem angelsächsischen Kauderwelsch an? Weil es von einem Irland-Törn zu berichten gibt. Genauer: 6 gestandene Männer mit einem gecharterten Motorschiff auf dem Shannon. Hintergrund: alle 2 Jahre gehen die Reitersegler (bescheuerter Name, wir müssen uns mal was Neues ausdenken) eigentlich auf Segeltörn, dieses Mal aber halt „nur“ auf ein Motorboot. Auf dem Shannon. Denn da kann man kaum segeln. Zu viele Brücken. Viel zu viele.

So, verschaffen wir uns erstmal einen Überblick über den Dampfer. Bitteschön, ein Drohnenflug. Es ist die 14 Meter Penichette in Bildmitte mit der Crew auf dem Achterdeck:

https://youtu.be/raC3mkwuxOU

Zwei Schiffe an unserer Backbordseite liegen Jennifer und Dominik, ein sehr nettes, junges Pärchen, die ihren Mini-Heli dabei haben und uns später diese (und noch mehr) Aufnahmen zur Verfügung stellen. Danke ihr Beiden!

Das zeigt schon, fotografisch ist dieser Blogeintrag etwas anders zustande gekommen. Ich wage mich an bewegte Bilder und so manches Handyfoto ist auch dabei. Auf geht’s. Oben die Crew. Alles dabei, was man an Bord dringend braucht: talentierte Köche und Tellerwäscher, Musiker und Poeten, Kameramänner und Fotografen. Heiliger Neptun … fast hätt‘ ich den versoffenen, halbblinden und unterbelichteten Skipper vergessen … Alles Weitere erzähle ich jetzt in Stichworten und Bildern. Zum Beispiel vom ersten Akt der Reise: der Suche nach einer geeigneten und bezahlbaren Gitarre in ganz Dublin. Sehr wichtig!  Oder von der Crew, die sich zum Bootsübernahme-Bier auf dem achterlichen Sonnendeck versammelt (während der Käpt’n sich noch mit seinem Handy abmüht und versucht den eigenen Schatten aus dem Bild zu kriegen):Von der sagenhaften Pub-Kultur in Irland. Sangesfreudig, trinkfest, weltoffen und ausgesprochen gastfreundlich, die Iren. Man ist sofort willkommen, mitten drin und muss erzählen …Von Live Musik in fast jedem Pub und zwar von erstaunlicher Qualität:

https://youtu.be/gXb3m8CfX1o

Erzählen will ich von Angelversuchen und Anglerglück:

Dieser kleine Hecht, den Ludger am Haken hat, bleibt allerdings der einzige Fang in unserer Shannon-Woche. Aber lecker ist er schon – also der Hecht, Ludger wird verschont. Hat allerdings sehr viele Gräten (der Hecht …). Ich werde jedoch belehrt, dass das typisch für seine Gattung sei. Egal, unsere Bordküchenchefs jedenfalls wissen dem Tierchen zu einem äußerst schmackhaften zweiten Leben zu verhelfen.

Ich muss berichten von unseren Musikabenden unter – Achtung! – Verwendung unseres eigenen Liederbuches. Sowas ähnliches wie die gute alte Mundorgel – falls die noch jemand kennt, allerdings in lesefreundlicher Senioren-Größe.

Von Kanalfahrten, bei denen beiläufig ein neuer Bordsong entsteht (in dessen – pssst – Refrain die Titelzeile dieses Blogeintrags ein gewisse Rolle spielt …). Wir dürfen schon mal reinhören:

https://youtu.be/gHXFeoXOp4I

Vom Bordleben drinnen und draußen und von einem Hochzeitstag. Ohne Anwesenheit der betroffenen Gattin, die Beiden feiern alle 2 Jahre getrennt, ein altes emsländisches Erfolgsrezept für jede funktionierende Ehe:

https://youtu.be/cX3XV3ismZg

Kommen wir abschließend noch schnell zum knappen Nautischen. Das Boot, eine Penichette 1400 FB, ist 14 m lang, ca. 4 m breit und hat einen Tiefgang von rund 90 cm. Eine erwähnenswerte nautische Ausstattung gibt es nicht, kein Fernglas (das auf den Fotos ist mein eigenes), kein Kompass, kein Echolot, keine Logge, kein Plotter, kein gar nichts. Die „Seekarten“ (Navigational Guide to the Shannon and Erne Waterways) gibt es in praktischer Atlasform mit sehr rudimentären Inhalten: keine Tiefenlinien, nur weiße und blaue Gewässer, wie tief es dort ist erfährt man nicht. Da wo’s weiß ist darf man fahren, Blau ist pfui. Fertig. Man kann sich dran gewöhnen.

https://youtu.be/ye3sORhF1iw

Das Ergebnis: für mich der entspannendste Törn, den wir je zusammen gemacht haben. Die Jungs kommen prima mit dem Dampfer klar, der Skipper darf sich überflüssig fühlen. Und Irland und die Iren? Einfach toll! Immer wieder gern.

Aber das nächste Mal wieder mit Mast.

PS: Danke an musicfox.com, die mir zu einem sehr günstigen Tarif Musik für die Videoclips zur Verfügung gestellt haben.

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