Nach sechs Jahren mit Rüm Hart ein weiteres erstes Mal: Regatta! Ja, da staunt der Leser und reibt sich verwundert die Augen. Rüm Hart und Regatten? Ja klar, Rüm Hart und Regatta! (Der Plural ist noch nicht angebracht.) Allerdings war es nichts Ernstes, es ging eher darum, zum Grillen mit Siegerehrung (in dieser Gewichtung) pünktlich da zu sein.
Das Ganze nennt sich Latte Cup und wäre trotz des Namens für ernsthafte Regattasegler wenig erregend. Kurz: eine reine Spaßregatta. Gestartet wird an einem flugs herbei geschafften Startboot vor Enkhuizen, beim Zieleinlauf an irgendeiner versteckten Tonne vor Stavoren muss man sich seine Zeit selbst merken und an die Regattaleitung weitergeben. Dazwischen liegt ein Kurs um verschiedene Tonnen herum, fast ausschließlich mit Backstag- oder Rückenwind.
Das Aufmacherfoto ganz oben ist ein bisschen symptomatisch: Sigrid und ich sehen die meisten Boote eher von hinten. Das liegt natürlich am Skipper, an wem sonst. Nur ein gnädiger Yardstick – so eine Art Bootsklassen-Handicap – spült uns am Ende des Tages überraschenderweise in die Mitte aller dreißig Teilnehmer.
Der wichtigste Teil kommt anschließend: Grillen und gekühlte Getränke mit Blondschopf oben drauf.
Leider gibt es dafür keine Siegerehrung. Wir wären ganz vorn dabei. Aber immerhin gibt es eine nette Gemeinschaft quer durch alle Seglertypen dieser manchmal so merkwürdigen Welt. Sehr viele unterhaltsame Gespräche und interessante Begegnungen. Die meisten kennen sich – allerdings nur virtuell. Auflösung: es handelt sich um eine Veranstaltung des Segeln-Forums, also einer reinen online-Plattform. Sehr schön, endlich mal die Mitforisten persönlich kennenzulernen.
Sigrid und ich bleiben anschließend noch ein paar Tage an Bord, besegeln das IJsselmeer kreuz und quer und entspannen. Von Stavoren über Umwege nach Medemblik, von dort bei Starkwind von in Böen über 30 Knoten (7 Bft.) nur unter Fock nach Makkum. Dann ein Kurztrip nach Hindeloopen und anschließend über Workum binnen durch zurück zum Heimathafen nach Warns. Die Fotostrecke zeigt es:
Und ach ja, was Neues gibt es auch: 2 Topper für die „Kapitänskajüte“, so eine Art Tempura. Danach hab ich schon lange gesucht.
Das Problem sind die Maße. Sehr lang (2,20 m), aber eher schmal. Beim SpecialPriceHouse bin ich fündig geworden, die bieten ab 60 cm alle Breiten in einer 10 cm Staffelung an und zudem einen sehr prompten und freundlichen Service. Was will man mehr. Die unterschiedlichen Farben auf dem Foto stammen übrigens von unterschiedlichen Bezügen.
Okay, genug für heute. Ich schließe mit einem kitschigen Sonnenuntergang vor Hindeloopen. Aber schön, oder?
Und damit der kulitivierte Leser nicht länger über den Latte Cup nachdenkt: der Name deutet darauf hin, dass alles nicht so eng gesehen wird, halt alles latte, also egal ist.