Alles neu – Teil 2

Das Neue, Thema des letzten Blogeintrags, ist noch nicht zu Ende erzählt. Ich mach mal weiter – in Bildern, weil ich davon so viele habe. Alle aus den Törns der letzten 4 oder 5 Wochen, teilweise allein, teilweise zu zweit.

Das hier schon so oft besungene Cockpitzelt hat jetzt ein Heckfenster bekommen. Auslöser war der wochenlange Nordwind, der uns nicht nur sehr frische Luft, sondern auch sehr nassen Regen von achtern ins Cockpit beförderte. Damit ist jetzt Schluss. Aber:

… man kann das Ganze mittig zu einer Wurst aufrollen und das gelegentlich schöne Wetter genießen. Pfiffig, oder?

Neu für meinen guten Makita ist, dass er nun hin und wieder zum Rührwerk degradiert wird. Er ist ja einiges gewohnt im harten Bordeinsatz, aber diese Verwendung verlangt doch viel Toleranz von ihm.

Total ungewöhnlich und deshalb ebenfalls neu ist, dass man selbst in der höchsten Hochsaison in Buitenhaven in Enkhuizen noch eine der wenigen Boxen bekommt. Als Sigrid und ich am frühen Nachmittag einlaufen sind sogar derer vier frei und wir haben die Wahl. Die Auslastung der Häfen scheint in diesem Coronajahr nicht ganz so umwerfend zu sein, wie sonst üblich. Vor allem sind eindeutig weniger Deutsche, dafür aber mehr Niederländer unterwegs, die offenbar jeweils das eigene Land als Reiseziel bevorzugen.

Obgleich ich ja sowieso viel lieber die etwas stilleren und weniger überlaufenen Liegeplätze mag. Zum Beispiel die Außenpier der Marina Den Oever, die ich neu in meine Favoritenliste aufgenommen habe. Man hat …

… einen wunderbaren Panoramablick nach Süden aufs IJsselmeer und kann prima …

… Schiffe gucken. Hier zum Beispiel ein Schleppverband in der Anfahrt auf die Schleuse gleich um die Ecke. Es gibt nichts, absolut gar nichts Entspannenderes.

Neue Bekanntschaften ergeben sich hin und wieder automatisch. Hier natürlich über die Sirius Familienzugehörigkeit. Eine sehr gepflegte Sirius 32 DS – das Vorgängermodell meiner Rüm Hart, aber deutlich schon mit aktuellen Genen der Sirius Boote – geht längseits und ihre sympathische Crew und ich geraten natürlich ins Quatschen und Erzählen. Sehr nett.

Völlig neu wird für mich hingegen der Verzicht auf diesen immer sehr geschätzten Besuch sein. Die Maris und ihr Herrchen Klaus …

… haben mittlerweile die Niederlande und das IJsselmeer verlassen und in der Elbe eine neue Heimat gefunden. Zum letzten Mal treffen wir uns in Medemblik, feiern Abschied unter Vermeidung aller Sentimentalitäten, mit Grolsch, einem leckeren Abendessen von Sigrid gezaubert und kühlem Weißwein aus Rüm Harts Bilge. Mach’s gut, Klaus. Mast- und Schotbruch für den seglerisch neuen Abschnitt.

Das Neue schließe ich ab mit diesem letzten Foto für heute: Rüm Hart eng geschotet auf am-Wind-Kurs. Ich entdecke für mich das Segeln hoch am Wind neu, was bislang nie meine Lieblingskurse waren. Genauer und ehrlicherweise: gemäßigt hoch am Wind. Denn nur wenn man nicht kneift macht’s Spaß und nur bis zu einer seniorengerechten Krängung – damit man den Kühlschrank noch öffnen kann, ohne dass einem sein Inhalt auf die Füße fällt. Wenn der Spaß sich reduziert, sollte man reffen. Der Segler weiß, was ich meine.

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