Reisefertig

Vier Tage Rödelei! Naja, zum Teil schaue ich auch nur zu beim Rödeln und gehe den beiden netten Sirius Menschen möglichst aus dem Weg, die restliche Arbeiten erledigen, mit mir gemeinsam den Mast legen und ihn reisefertig verpacken.

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Rüm Hart und ihr Rigg (= alles was in die Luft schaut) werden getrennt reisen. Der Mast und Baum werden in den nächsten Tagen von einer Spedition direkt nach Warns in Holland transportiert.

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Mit Rüm Hart werde ich, gemeinsam mit Ole, der morgen an Bord kommt, die norddeutschen Kanäle und Flüsse unsicher machen. Erst elbe_weser_schifffahrtsweg_oste_hamme_mai2010 bearbgeht es wieder, wie auf dem Hinweg im April, in den Nord-Ostseekanal, dann ein Stückchen die Elbe runter bis Otterndorf und hier in den Haldener Kanal, der ein Teil des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges ist.

Das nächste Ziel ist Bremerhaven. Von dort ein paar Kilometer die Weser hoch, bis die Hunte nach Westenostfriesland_wasserstrassen bearb abzweigt und später, bei Odenburg, in den Küstenkanal übergeht. Der trifft bei Haren auf den Dortmund-Emskanal bzw. die Ems.

Und dann würde mich der Stalltrieb ja eigentlich nach links abbiegen lassen. Aber nein, es geht wieder nach Papenburg zurück, wo Rüm Hart ihren sehr wohl verdienten Winterschlaf verbringen wird.

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Ohne Mast – Halt nein – mit Stummelmast hat Rüm Hart eine Durchfahrtshöhe von 2,56 m. Sagen wir mal lieber 2,60 m. Das reicht so gerade eben für die geplante Strecke, deren Brücken bei normalem Wasserstand bis zu 2,70 m niedrig sind. Bei normalem Wasserstand! Geeste, Weser, Hunte und Ems sind Gezeiten-beeinflusst. Da muss ich dann mal schauen – und möglicherweise warten.

P1050153 bearb kleinDen Stummelmast hat Sirius mir gebaut. Er ist hohl, passt genau auf den originären Mastfuß und ich kann einen Besenstiel reinstellen, der oben eine Notantenne trägt, damit ich die Funke zur Verfügung habe. Bei den sehr niedrigen Brücken lässt sich der Besenstiel einfach nach oben rausnehmen. Zack.

Auch das hohle Gebilde selbst lässt sich leicht legen. Man muss nur einen der drei Gurte lösen, die dem „Schornstein“ Halt geben, dann lässt er sich aufs Vordeck legen. Und schon wird Rüm Hart wieder ein Stück „tiefergelegt“. Neue Höhe: 2,20 m.

So sollte es gehen. Nur ein provisorisches Dampferlicht, das uns bei schlechter Sicht oder Dunkelheit als Motorschiff kennzeichnet, muss ich morgen früh noch installieren. Dann geht’s los.

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Zwei Dinge sind im Rückblick auf die letzten Tage hier in Wendtorf erwähnenswert. Zum einen die Einladung von Hermann, selbst Segler und treuer Leser meiner Blogprosa, zur Förde-Rundfahrt mit seinem Auto und sogar zum Abendessen in einem sehr gemütlichen Lokal in Strande. Ein toller Abend, sehr unterhaltsam. Danke Hermann! Und AUF WIEDERSEHEN …

Tja und dann gehe ich einkaufen. Und bin völlig überrascht, dass ich verstehe, was auf den Verpackungen steht. Sogar die Preise muss ich nicht irgendwie umrechnen. Und Schokolade ist auf einmal bezahlbar. Ich schlage zu.

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Dann komme ich um die Regalecke  und 30 oder 40 kleine, weiß-rote Männchen jagen mir einen gewaltigen Schrecken ein. Schlagartig wird mir klar, dass es höchste Zeit wird, nach Hause zu kommen. Aber hurtig jetzt! Sonst verpasse ich was.